Dienstag, 16. November 2010

Eurocup die Zwote!

Hallo Ruhrpotter,
da hat man gerade den Kater vom Siegestaumel über Mainz verdaut, da geht es auch schon wieder los.
Ich liebe diesen verdammten Europapokal!
Der zweite Auswärtskick der Gruppenphase sollte uns also nach Paris führen und die Fahrt wurde mit dem Bus angetreten. Blablabla, nein wir hatten keine Ketten…
Das kommt jetzt so rüber, als würden mir die Franzosenwitze aus dem Hals raus hängen-ich kann euch beruhigen, tun sie natürlich nicht, aber wenn dann darf es bitte etwas mehr sein als der Ketten“witz“. Ich stehe mehr auf die niveauvolleren Dinger:

 „Warum haben die französischen Panzer Rückspiegel?“

„Damit sie die Front sehen!“

Hahaha!

Ihr dürft gerne weitere Witze in den Kommentaren hinterlassen - Küssle!

So genug davon erstmal und weiter im Text. Die Bustour lief echt ruhig ab, doch ab und an war unser - alles in allem korrekter Kutscher - schon ein wenig genervt. Vor allem wenn mal wieder jemand durch den Bus lief oder im Gang stand fand Kollege Mehmet das weniger gut und wollte schon von seinem "Hausrecht" Gebrauch machen. War aber alles halb so wild.
Leute, das muss aber auch nicht sein, ich habs euch ja schon immer gesagt…

Drei Pausen (eine davon mit leckeren Hotdogs- Thanks!) und einige Stunden später fand man sich im Verkehrschaos mitten in Paris auf der Straße zum Triumphbogen wieder.
Nach 2 km Strecke und einer knappen Stunde später passierte man diesen und ich konnte die erste Sehenswürdigkeit abhaken. War ich doch vorher noch nie in der Stadt der Liebe gewesen – noch nichteinmal mit einem Taxi.
Paris und Taxi hängt mir anders als die Witze übrigens wirklich zum Hals raus, aber irgendwo musste man das doch unterbringen, oder? 

Gut gut, also den größten Kreisverkehr der Welt überlebt und dann mit den anderen Freunden (einer davon mit einem Brustbeutel, weil die Franzosen ja klauen wie die Raben-vor allem unter dem Eifelturm!!!) weiter zu Sehenswürdigkeit Nummer 2 – dem guten, alten Eifelturm.

Der Bus hielt, wir holten palettenweise Dosenbier, Cola und Co. (günstig in dem Lieblingsnachbarland erstanden) aus dem Bus, um den Pariser Preisen ein Schnippchen zu schlagen und machten uns dann auf den Weg zum großen, rostigen Turm, wo uns schon ein beachtlicher Haufen Dortmunder erwartete.
Im Vorfeld wurde der Platz rund um den Eifelturm als Treffpunkt ausgerufen.
Diesem Aufruf folgten dann auch einige Tausend Borussen. 

Beeindruckend und für mich mit dem anschließenden Marsch dann auch das Highlight der Fahrt.
Immer wieder gabs laute Gesänge, viel Pyro und es war einfach geil mit soviel tausend Mann und vor allem auch den Jungs, die in Deutschland nicht dabei sein dürfen sich in einer fremden Stadt und sogar einem fremden Land zu präsentieren – und das übrigens alles ohne die Polizei.

Europapokal, Baby!

Außerdem ist jetzt - dank der, dem Alkohol nicht abgeneigten, Fanmasse- jeder japanische und chinesische Eifelturm-Tourist mit dem Namen unseres "Schnäppchens" vertraut.


 Nachdem dort einige Stunden verbracht wurden, einige Dosen geleert wurden, ein Schlachtfeld hinterlassen wurde und viele Fotos geschossen wurden- auch an dieser Stelle nochmals vielen Dank an den besten Fotografen der Welt: Daniel „Spermo“ G. (Sorry Arthur ;-)  – ging es auf zum Stadion. 
Dem Marsch, der dann doch „nur“ bis zur Metro ging schlossen sich nahezu alle anwesenden Dortmunder an und so kam auf eine stattliche Zahl von ein paar Tausend Mann, die jeden Moment nutzen um die nächste Fackel anzustecken oder ein bisschen Rauch in den Pariser Abendhimmel zu jagen. Geiles Bild!
An irgendetwas hat mich diese Szenerie erinnert... ;-)


Als der Großteil der Leute bereits im Stadion war gab es dann noch für einige Fans direkt vor den Stadiontoren eine Gratis Pfefferdusche. 
Es ist nichts, aber auch gar nichts vorgefallen, aber irgendwie muss man ja das Aufgebot auch begründen oder was weiss ich.

Während sich die Bullen im Vorfeld noch so schön im Hintergrund gehalten bzw. gar nicht präsent waren, sah es im Stadionumfeld ganz anders aus.
Zig Berittene, Pfefferkanister, Wasserwerfer von denen die deutschen Psychos träumen und wahrscheinlich schon dieses Jahr gerne gegen Rentner und Kinder bei S21 eingesetzt hätten und eine Grundaggressivität, die nicht mehr feierlich war.

„Die Polizei in Paris ist eben nicht zum reden da!“


Im Stadion waren dann sicher knapp 10.000 Schwarzgelbe, welche sich einen dreiseitigen B-V-B Wechselgesang und anderes Liedgut um die Ohren pfefferten und auch so gut Rabatz machten.
Schade, dass wir so aufgeteilt wurden und in jedem Eckchen des Stadions ein paar tausend Leute standen.
Traumhaft wäre die gesamte Hintertortribüne gewesen, denn durch die Verteilung konnte das gesamte Potenzial der Masse leider nicht ganz abgerufen werden.
Im Stadion selber waren wohl circa 20.000 Fans, so dass Deutsche und Franzosen mengenmäßig circa gleichauf waren.
Lautstärkentechnisch natürlich alles klar in Dortmunder Hand, was aufgrund des Boykotts der aktiven Pariser Gruppen auch nicht überraschte.


Viel zu spät begann Borussia den Druck richtig aufzubauen und dadurch die drei Punkte mitzunehmen. In der Schlusssekunde vergaben erst Lewandowski und dann Kagawa im Nachschuss eine 99-Prozentige.
So endete das Spiel torlos und wir müssen uns wahrscheinlich damit abfinden, dass nach dem Spiel in Sevilla der nächste Europapokal-Bericht erst im Sommer 2011 folgen wird. Vielleicht schreibe ich dann einen Reisebericht aus Barcelona oder Mailand. 
Vielleicht geht auch noch was, aber ich habe da wenig Hoffnung. Zu gering scheinen die Chancen auf ein Weiterkommen.
Vielleicht soll es so sein, vielleicht geht es weiter. Eins ist jedoch sicher. Wir können alle sehr stolz auf diese Mannschaft aber auch auf uns sein.

Sonne, Suff, Sevilla… und ein Fünkchen Hoffnung!

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